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Die Hugenotten – Begriff und Herkunft

Hugenotten und Friedrichstal - Francois Dubois "Bartholomäusnacht"

Im 16. Jahrhundert breitete sich die Reformation in ganz Europa aus. Die von Calvin beeinflussten Protestanten in Frankreich wurden Hugenotten genannt. Sie waren häufig Verfolgungen ausgesetzt. Nach einer kurzen Zeit der Toleranz führte die Widerrufung des Edikt von Nantes durch Ludwig IV. 1685 dazu, dass viele Hugenotten in protestantische Nachbarländer fliehen mussten.

Der Name Hugenotten

In älterer Zeit verstand man darunter die verachtete Zunft der Münzer, die „Hausgenossen“. „Huguenot“ war eine Münze von geringem Wert.

Der Name Hugenotte wird aber auch von dem Wort Eidgenosse (eiguenot / Verschwörer) abgeleitet. Diese Bezeichnung galt zunächst den Anhängern des Reformators Calvin in Genf.

Zur Namensgebung trug auch bei, dass nach einer Sage der französische König Hugues Capet nachts in Tours wie ein Gespenst durch die Straßen schweifte. In den Protestanten sah man ebenso lichtscheue Elemente, die sich im Schutz der Dunkelheit zu geheimen Treffen versammelten

Der Sammelbegriff Hugenotten

Zu den Hugenotten im engeren Sinn zählen:

  • Die Angehörigen der calvinistisch- reformierten Kirche französischer Sprache, die entweder direkt aus Frankreich oder Zwischenaufenthalten wie der Schweiz in die Aufnahmeländer geflohen sind.
  • Dazu gehören auch die Bewohner des damals selbstständigen südfranzösischen Fürstentums Orange.

Zu den Hugenotten im weiteren Sinn zählen:

  • Die französischen und savoyischen Waldenser, die sich 1532 an die Reformierten in französischer Sprache in der Schweiz angeschlossen hatten.
  • Die Wallonen aus den damals spanischen Niederlanden.
  • Die flämischen Niederländer, die sich zuerst nach England abgesetzt hatten.
  • Die Welschschweizer aus der französischen Schweiz (Waadland, Kantone Genf und Neuchâtel).
  • Die rätoromanischen Graubündner aus dem „Pays des Grisons“.
  • Die Mömpelgarder aus der Grafschaft Montbéliard in der Burgundischen Pforte.
  • Die sogenannten „Pfälzer“,– zum Teil Nachkommen von Wallonen oder Flamen, untermischt mit Schweizern oder Deutsch- Reformierten-, die sich nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg weiter nach dem Innern oder Norden Deutschlands absetzen mussten.

Titelbild: François Dubois, „Le massacre de la Saint-Barthélemy“ – Quelle: Wikipedia


Hier geht es weiter mit der Geschichte des Hugenottenkreuzes

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